Case Study

Interim COO für strategische Neuausrichtung

Ein erfahrener Chief Operations Officer unterstützt ein mittelständisches Unternehmen bei der Neuausrichtung und Optimierung seiner Produktions- und Lieferperformance.

Von Stephan Franken

Der Auftraggeber

Bei unserem Klienten handelt es sich um ein mittelständisches Unternehmen, das sowohl Serienprodukte, die über den Großhandel vertrieben werden, herstellt als auch Produkte für ein Projektgeschäft mit Direktvertrieb.

Produziert wird in zwei europäischen Produktionswerken.

Die Herausforderungen

Auf Wunsch der Konzernmutter sollte eine Neubewertung der strategischen Aufstellung durchgeführt werden. Die Überprüfung und Anpassung der Operations-Strategie war hierbei zentraler Bestandteil. Aufgrund der fehlenden Management Expertise und des projektartigen Charakters entschied man sich für den Einsatz eines Interim Managers in der Rolle des COO mit Verantwortung für die Produktionswerke, den Einkauf und dem Supply Chain Management. Neben der strategischen Aufgabe sollte operativ eine Verbesserung der Lieferperformance auf einen OTIF Wert von 93% erreicht werden. Eine zentrale Herausforderung entstand durch die Covid-19 Pandemie. Hier galt es trotz der gestörten Supply Chain eine durchgängige Lieferfähigkeit sicherzustellen.

Die Lösung

Als Basis für die Entwicklung der Operations-Strategie wurden eine Reihe von Analysen angefertigt. Neben Herstellkostenvergleichen waren dies unter anderem Make-or-Buy Analysen, Prozessanalysen sowie die Erfassung und Quantifizierung der Verschwendungsarten. Zur Ausgestaltung und Kalkulation der detaillierten Zielstrukturen wurden Kontakte mit Benchmark-Lösungsanbietern von IT- und Automatisierungssystemen aufgebaut.

Um die Lieferfähigkeit auch während der Pandemie, zu erhalten, wurden Lagerbestände gezielt angehoben. Über wöchentliche Lieferantenabstimmungen sowie einzelne Lieferantenwechsel wurde eine durchgängige Belieferung mit Rohmaterialien ermöglicht. Die Absicherung der eigenen operativen Handlungsfähigkeit erfolgte über eine frühzeitige Einführung und Auditierung von Hygieneregeln.

Als Basis für die OTIF-Verbesserung wurden alle Verspätungen dokumentiert, verursachungsgerecht zugeordnet und in täglichen Produktionsmeetings bearbeitet. Im Rahmen von wöchentlichen PDCA Besprechungen erfolgte darüber hinaus die Identifikation und Behebung der zugrundeliegenden Ursachen.

Das Ergebnis

Die Operationsstrategie bestand neben Anpassungen bspw. der Fertigungsorganisation aus einer Detailplanung für ein neues Standortkonzept mit einem Payback von 12 Monaten sowie dem Insourcing eines zentralen Zukaufteiles mit einem Payback von 10,8 Monaten.

Die Lieferperformance konnte von einem Ausgangswert von 86 % kontinuierlich gesteigert werden und erreichte nach 5 Monaten den Zielwert. Dies wurde unter anderem durch die Verdoppelung der Produktionsausbringung einer Engpasseinheit ermöglicht.

Während der Covid-19 Krise konnte die Lieferfähigkeit durchgängig sichergestellt werden. In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und einer systematischen Personaleinsatzplanung konnte der stark schwankende Auftragseingang in der Produktion kosteneffizient organisiert werden. Der zusätzliche Lagerbestand war nach 6 Monaten wieder abgebaut.

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