Dr. Dirk Friederich spricht im Interview mit dem Handelsblatt über die Gehaltsunterschiede zwischen den Finanzplätzen und die Folgen einer Großfusion für die Bankenbranche.

By Handelsblatt, Felix Holtermann
Handelsblatt Online von Felix Holtermann
03.04.2019

Neue Zahlen zeigen, dass deutsche Banker trotz Dauerflaute in der Branche weiterhin großzügig verdient haben. So waren von 2015 bis 2018 nicht unbedingt große Sprünge nach vorne zu verzeichnen, dennoch war für fast alle Banken in Deutschland ein stabiler Aufwärtstrend erkennbar. Personalberater halten es für wahrscheinlich, dass die kommenden Jahre für Finanzexperten weniger erfreulich sein werden, da in naher Zukunft keine signifikante Gehaltserhöhung zu erwarten sind. Auch nicht aufgrund des Brexits. Tatsächlich rechnet die Mehrheit der Personalberater mit einem Abbau von Arbeitsplätzen.

Dirk Friederich, Managing Partner von Boyden Executive Search, erklärt, dass die Boni am steigen seihen und gleichzeitig eine Seitwärtsbewegung in der Gesamtvergütung erkennbar ist. Eine kurzfristige Veränderung des Gesamttrends würde dabei von vielen Faktoren abhängen, wie z.B. den Brexit. Bleibt Großbritannien im EU-Binnenmarkt, dürften Boni und Gehälter in Frankfurt moderat wachsen. Doch selbst bei einem harten Brexit glaubt Friederich nicht, dass es zu einem sprunghaften Anstieg kommen wird. Dafür würden in Frankfurt einfach zu wenig Arbeitsplätze geschaffen. Friederich fügt in einem Interview neben dem Artikel noch hinzu, dass die Vergütung in Frankfurt in absoluten Zahlen unter der anderer Finanzplätze wie London oder New York liegt. Seit etwa 20 Jahren gibt es jedoch einen erheblichen Aufholprozess in dieser Hinsicht. Er rechnet damit, dass diese Entwicklung nun zu einem Abschluss kommt. Ziel der deutschen Banken ist es, Friederichs Ansicht nach, ihre Mitarbeiter zu halten, zumal viele durch Fusionsspekulationen verunsichert sind. So zahlen viele Institute noch einmal gute Boni aus. Dies könnte sich jedoch ab 2020 ändern, wenn der Spardruck zunehmen wird. Trotzdem rät er von einem Wechseln ins Ausland ab.

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Zum gleichen Thema im Handelsblatt: Gehälter-Studie - Den deutschen Bankern droht das Ende der fetten Jahre

 
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