In einem Statement für das Fachmagazin „Rail Business ” erklärt Dr. Thorsten Dörr, Partner der internationalen Personalberatung Boyden Interim Management, warum die Bahnindustrie ihren Beschäftigen viel zu bieten hat und warum die beruflichen Chancen in dieser zukunftsorientierten Branche sehr gut stehen.

By Dr. Thorsten Dörr

Ursprünglich veröffentlicht in Rail Business (Print) 13.09.2021

Die deutsche Bahnindustrie gehört zur absoluten Weltspitze – die Branche steht für Innovation, exzellente Systeme und Komponenten, für Schienenfahrzeuge, Infrastruktur und Dienstleistungen. Neue Technologien wie Sensorik, Connectivity und künstliche Intelligenz verändern die Arbeit in der Bahnindustrie nachhaltig und sorgen für eine anhaltend hohe Nachfrage nach hoch qualifizierten Nachwuchskräften mit fundiertem Technologie-, Digitalisierungs- und Produkt-Know-how.

In der Vergangenheit zog es viele Top-Talente in die Automobilindustrie, da die großen Marktplayer es früh verstanden hatten, ihre Vorteile und Karriereoptionen potenziellen Mitarbeitenden bestmöglich zu präsentieren. Die Bahnbranche dagegen war lange Zeit bescheiden und stellte ihre eigenen Trümpfe nicht gut genug nach außen dar. Im Ergebnis waren den meisten Kandidat:innen die immensen Möglichkeiten, Chancen und Karrierewege in der Bahnbranche schlicht nicht bekannt.

Dabei gibt es – gerade aus Mitarbeitendensicht – einige interessante Parallelen: Sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene ist die Koordination und Integration unterschiedlichster innovativer Technologien entscheidend für den Wettbewerbsvorteil und führt in beiden Fällen zu komplexen Endprodukten. Zudem arbeiten beide Branchen an alternativen Antriebsarten wie der Brennstoffzelle oder innovativen Hybridkonzepten, um beispielsweise Dieselantriebe zu ersetzen.

Die Bahnindustrie hat Beschäftigen viel zu bieten: Sie wächst nachhaltig mit rund 2,5 Prozent jährlich, auch in Phasen konjunktureller Schwäche. Zudem unterliegt die Branche nur geringen Marktschwankungen, was allgemein zu besserer Planbarkeit, längeren Produktlebenszyklen und damit zu einer höheren Jobsicherheit führt. Mitarbeitende erreichen längere Betriebszugehörigkeiten als in vielen anderen Branchen, so dass Mitarbeiterund Führungskräfteentwicklung sowie geregelte Nachfolgeplanungen weit verbreitet sind.

Beschäftigten ist es heute aber ebenso wichtig, dass ihre Arbeit sie erfüllt und Freude bereitet. Im Vergleich zu anderen Branchen kann die Bahnindustrie mit breit gefächerten Aufgaben- und Verantwortungsbereichen sowie guten Karrierechancen punkten. Das sorgt bei Mitarbeitenden für große Abwechslung und höchste Motivation. Gerade Führungskräfte fühlen sich von den relativ kurzen Entscheidungswegen und einem hohen Maß gestalterischer Freiheit angesprochen. Vereinfacht gesagt: Der Weg von der Entscheidung zum sichtbaren Ergebnis ist sehr kurz und bietet genügend Möglichkeiten, sich zu verwirklichen.

Darüber hinaus leistet die Bahnbranche mit dem ressourcenschonenden Transport von Menschen und Gütern einen wichtigen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit – ein wichtiger Faktor, um in der heutigen Zeit junge Talente zu gewinnen, für die ein höherer Sinn und „Purpose“ ihrer Arbeit immer bedeutender wird.

Von großen Systemhäusern über Spezialanbieter, von Komponenten bis hin zu Service- und Wartungsunternehmen: Die deutsche Bahnindustrie ist vielfältig und trotz ihrer Größe mit mehr als
52.000 direkt Beschäftigten vielen Menschen – und Top-Talenten – in Deutschland als Arbeitgeber immer
noch weitgehend unbekannt. Sogar internationale Markt- und Technologieführer der Branche sind oft nur regionale Größen.

Es gibt aber sehr gute Möglichkeiten, sich im Internet, auf Branchenmessen und durch Fachmedien einen ersten Eindruck zu verschaffen und dann Unternehmen zu kontaktieren. Mein Tipp lautet: Trauen Sie sich, werden Sie aktiv! Ihre beruflichen Chancen in dieser zukunftsorientierten Branche stehen sehr gut und die Unternehmen freuen sich, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Stellen Sie Ihre persönlichen Weichen auf „Zukunft“.

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